Am Mittag des 6. September trafen sich vier Baldern Mitglieder, um mit dem Zug via Mailand nach Genua zu fahren. In Arth Goldau stieg noch unsre fünfte im Bunde zu. Die lange Pause in Mailand nutzten wir auch um für's Picknick auf der Fähre einkaufen zu gehen. Pünktlich in Genua angekommen fuhren wir mit dem Bus zum Hafen. Beim Check-in auf der Fähre gaben sie uns fünf zwei 4-Bett-Kabinen, was mit unserem ganzen Gepäck sehr angenehm war. Nach der Ausfahrt aus dem Hafen war schon bald Zeit zum Abendessen. Ein reichhaltiges Angebot hatten wir uns eingekauft! Nach dem Schlafbier ging's schon bald in die Kabine, bis uns am nächsten Morgen die mehrsprachigen Durchsagen zur Einfahrt nach Olbia weckten.

 

Während dem Frühstück auf der Fähre kamen erneute Durchsagen, dass die Weiterfahrt bis Arbatax wegen technischer Probleme nicht stattfinden kann. Nach langer Wartezeit konnten wir mit einem Car bis Tortolì fahren und dort dann unser Taxi nach Golgo organisieren. In der Cooperativa Goloritzè angekommen begannen auch für Hansjürg und mich die Ferien, da ab dort andere für die Organisation etc. zuständig waren. Unsere Gruppe bestand total aus 12 Personen, alles ItalienerInnen.

 

Die nächsten Tage standen ganz im Zeichen von Wandern, Baden, Kraxeln, Klettern, Abseilen, Zelten, gut essen und trinken und jeder Menge Spass! Nach den ersten beiden Nächten im Zelt wechselte das Wetter und es begann sogar etwas zu regnen. Später bekam Roberto die Order, dass an dem Abend beide Gruppen, die unterwegs waren, zurück in die Cooperativa kommen müssen. Es gab eine Unwetterwarnung, die für uns zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz nachvollziehbar war. Während dem Abendessen waren wir dann aber alle ganz froh, nicht im Wald ohne Dach über dem Kopf essen und zelten zu müssen. Es waren diverse Gewitter da und der Regen hielt bis zum nächsten Morgen an. Beim Frühstück sah es noch nicht so aus, dass es später aufklaren sollte – es war aber so und von da an war es trocken - bis zum Schluss!

Nach vier Tagen mit unserem lokalen Führer Roberto und vielen interessanten Geschichten zum Leben der Hirten, der lokalen Bevölkerung früher und heute, über's Kastrieren von Schweinen und Ziegen, kam für die letzten beiden Tage Antonio, der Chef der Cooperativa, als Führer zu uns. Antonio berichtete uns mehr über die Entstehung vom Selvaggio Blu und der gesamten Infrastruktur dazu. Auch die Umweltauflagen der Gemeinde / Region müssen stets eingehalten werden und somit wird auch extern entschieden, wer jeweils wo zelten darf. Auf den sogenannten Zeltplätzen ist fast keine Infrastruktur vorhanden. Es gibt „ebene“, steinfreie Flächen, wo die Zelte aufgebaut werden können, eine Grillstelle und Steine zum Sitzen und Steine, auf die versteckte Holzplatten als Tische gelegt werden.

 

Die letzten beiden Tage standen ganz im Zeichen vom Abseilen. Antonio schickte uns jeweils bis zu 45m tief mit atemberaubenden Ausblicken! Insgesamt gab's die letzten beiden Tage sechs Abseilpisten und zwischendrin auch wieder Kletterstellen. Nach der allerletzten Abseilstelle ging's runter ans Meer nach Cala Sisine!

 

In Cala Sisine angekommen – glücklich, stolz und unverletzt – war noch eine Frage offen: fahren wir mit dem Jeep oder dem Schlauchboot zurück? Da auch an dem Tag eine Sturmwarnung kam, fiel die Entscheidung zugunsten vom Boot sehr spät. Aber wir konnten die Strecke zurück nach Santa Maria Navarrese in etwas mehr als einer Stunde mit dem Schlauchboot zurücklegen. Die Fahrt war super und wir konnten viele Abseilstellen, Aussichtspunkte und Buchten aus einer komplett anderen Perspektive sehen. Dazu waren ganz kurz noch zwei Delphine ganz nah neben unserem Boot!

 

Zurück in Golgo gab es dann ein sehr nettes und kulinarisch ausgezeichnetes Abendessen und als Erinnerung für uns alle eine Urkunde und ein T-Shirt.

 

Die ganze Woche hätte nicht schöner sein können und unser Dank ging nicht nur an unsere Führer Roberto und Antonio, sondern ganz wichtig auch an Battista und Salvatore, die jeweils am Abend und am Morgen entweder mit dem Jeep oder Boot kamen, um uns das Frühstück und Lunchpakete und Wasser oder das Abendessen und „Duschwasser“ zu bringen. Ebenso der Gepäcktransport wurde durch sie gemacht.

 

Hansjürg hat seine Ferien direkt in Santa Maria Navarrese verlängert und wir Frauen sind mit dem Auto nach Olbia gefahren, um dort wieder die Nachtfähre nach Genua zu bekommen. In Genua war die Zeit zum Bahnhof sehr knapp aber da Sonntagmorgen war, schaffte es unser Taxifahrer, dass wir den Zug nach Mailand noch bekamen. Der hatte dann aber in Mailand so viel Verspätung, dass der Anschluss weg war. Endlich war Zeit zum Pizza essen, bis der nächste Eurocity Richtung Norden fuhr.

 

Vielen Dank an Hansjürg (Ans) für die tolle Idee und Organisation, an Gabriela, Franziska (Franci) und Suzanne für eure Gesellschaft!

 

Eine tolle Woche, die uns allen viel länger vorkam, ging zu Ende! Sardinien, Golgo, Cooperativa Goloritzè – wir kommen wieder! Die Pläne sind im Kopf bereits vorhanden!!!

 

Milena Bastian