Leider gibt es in den Bergen und einigen anderen Gegenden immer noch „Funklöcher“, also Zonen ohne Handysignal. Eine exponierte Stelle – wie ein Grat – hat häufig noch etwas besseren Empfang. Im Notfall, wenn schnelle Hilfe erforderlich ist, wird es allerdings nicht möglich sein, eine solche Stelle aufzusuchen. Selbst wenn das Mobiltelefon aber „Kein Signal“ anzeigt, ist ratsam, die Notrufnummer 112 zu wählen. Diese Nummer funktioniert mit jedem Telefon (auch wenn gesperrt), in jedem Netz und in jedem Land Europas. Eine weitere Möglichkeit ist, ein SMS zu schicken und um Hilfe zu bitten – SMS benötigen weniger Signal als ein Anruf. Auch die REGA-App funktioniert aus dem gleichen Grund häufig noch und sollte unbedingt installiert sein. Vorteil der App ist, dass sie den Standort gleich mit meldet. Das Mobiltelefon muss natürlich geladen und funktionsfähig sein.
Moderne Apple-Geräte (iPhone 14 aufwärts) ermöglichen Notrufe über Satellit, die als Textnachricht nach der Beantwortung einiger Fragen versandt werden. Der „Notruf-Griff“ bedeutet, die Seitentaste und eine der Lautstärketasten gleichzeitig zu drücken. Für diese Funktion ist lediglich freie Sicht auf ein genügend grosses Stück Himmel erforderlich. Andere moderne Smartphones bieten seit Kurzem Ähnliches oder dürften bald nachziehen.
Unabhängig von lokaler Infrastruktur sind nach wie vor spezielle Geräte – Satellitentelefone oder -notrufsender, moderne GPS-Geräte (das europäische Satellitennavigationssystem Galileo verfügt über einen expliziten Notrufkanal) oder ein klassisches REGA-Funkgerät, die aber natürlich mitgeführt und deren Bedienung geübt werden muss. Daher haben auch die klassischen Signalmittel wie Trillerpfeife, ein kleiner Spiegel oder ein rotes Tuch keinesfalls ausgedient.
Inspiriert von: „Was tun bei einem Notfall im Handy-Funkloch?“, TA vom 26.07.2025 (Claudia Gnehm), gekürzt und ergänzt von P. J. Schüngel